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Vor dem Todesurteil
0Karl Peter Berg (1907-1949), ab März 1943 Lagerkommandant des Polizeilichen Durchgangslagers Amersfoort, wurde in den Niederlanden als einer der wenigen deutschen Kriegsverbrecher 1949 hingerichtet. Er hat für den Prozess in Amsterdam, wo auch einige seiner Untergebenen sowie May vom Stab des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und der SD in Den Haag vor Gericht standen, eine Verteidigungsrede gehalten, die hier mit Noten und Anmerkungen veröffentlicht wird.
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Wir mussen ran, wir greifen an!
0Und dann ist der 22. Juni 1941 angebrochen. Um 03.00 Uhr fahren wir – hochgeschreckt in unseren Zelten empor, Krieg! Krieg gegen die Sowjetunion! Die Erde erbebt, ein Artilleriefeuer, wie ich es noch nicht erlebt habe! Wir werden durch die ständigen Abschüsse geschüttelt und gerüttelt. Es dauert bis gegen 04.30 Uhr. Die Batterien müssen ihre Feuerstellungen ganz in unserer Nähe haben. Es dröhnt, rauscht und knallt – ohne Unterbrechung – 1½ Stunden lang! Dann ist plötzlich Ruhe. Doch uns schüttelt es irgendwie weiter. Es sind die Nerven, es ist die ungeheure Anspannung, die den ganzen Körper erfaßt hat. Nun wissen wir, was die Stunde geschlagen hat. Eine harte, schwere Zeit ist für uns angebrochen. Um 08.00 Uhr kommt der Befehl ‘Fertigmachen zum Abmarsch!’.
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Zur arbeit gezwungen
0Zu den »vergessenen Opfern« des NS-Regimes zählten lange Zeit auch die Millionen von Menschen aus ganz Europa, die während des Zweiten Weltkrieges zum »Arbeitseinsatz« für das Deutsche Reich gezwungen worden waren. Viele von ihnen sind bis heute nicht entschädigt worden. Erst in jüngster Zeit ndet ihr Schicksal gröBere öffentliche Aufmerksamkeit, nicht zuletzt, weil deutsche Industriekonzerne mit Entschädigungsforderungen Konfrontiert werden.