Der katastrophale Ausgang des Ersten Weltkriegs stellte für Deutschland ein großes Trauma dar. Die strengen Friedensbestim-mungen und die dem Land auferlegte Entschädigung, die im Ver-sailler Vertrag festgehalten wurden, verschärften die Situation noch weiter. Für General Erich Ludendorff, der mit Paul von Hinden-burg das entscheidende Duo auf deutscher Seite gebildet hatte, war dieses Ergebnis eigentlich inakzeptabel. Man hatte quasi praktisch gegen die ganze Welt gekämpft und nur um Haaresbreite verlo-ren. Der Heilungsprozess, der auf die Niederlage folgte, nahm für Ludendorff eine wundersame Wendung. Zusammen mit seiner zweiten Frau, Mathilde von Kemnitz, entstand eine neue religiöse Bewegung, um das Leid zu verkraften; der “deutsche Gottglaube”.